Chancen und Bildungszugänge sind ungleich verteilt und stark vererbt. In Österreich hängt Bildungserfolg stark von der sozialen Herkunft ab. Das Schulsystem ist kaum in der Lage, die unterschiedlichen familiären Vorbedingungen auszugleichen. Eltern und Lehrer_innen sind oftmals mit der Aufgabe überfordert, Jugendliche individuell zu fördern. Familie und Umfeld spielen bei der Entscheidung über die Bildungs- und Berufslaufbahn eine ausschlaggebende Rolle. Bildungsaufstieg und Zukunftschancen sind derzeit von Einkommen und Bildungsstand der Eltern bedingt, weniger von den Potenzialen und Zielen der Jugendlichen.

Sindbad, eine Soziale Initiative, sieht die Verantwortlichkeit für Veränderung und für mehr Chancengerechtigkeit gesamtgesellschaftlich. Solidarität steht hier als wichtiges Prinzip im Mittelpunkt – jeder und jede kann einen Teil beitragen.

Sindbad verfolgt das Ziel, mit einem 1:1-Mentoring zwischen jungen Berufstätigen oder Studierenden als Mentor_innen und Schüler_innen aus bildungsbenachteiligten Lebenswelten, junge Menschen auf dem Weg in die Zukunft zu unterstützen und zu ermutigen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Durch die Mischung aus individueller Betreuung, verschiedenen Trainingsangeboten und auf sie ausgerichteten Materialien soll den Schüler_innen eine vielschichtige Möglichkeit geboten werden, sich auf die nächsten bevorstehenden Schritte in ihrer arbeitstechnischen Zukunft vorzubereiten. Eine Mentoring-Beziehung umfasst im Schnitt zwei Treffen pro Monat, bei denen die Mentor_innen mit den Mentees beispielsweise über Berufsmöglichkeiten, ihre Stärken und Talente sprechen, Bewerbungen verfassen oder gemeinsam anderen Aktivitäten (z.B. Sport) nachgehen. Sindbad baut ein Netzwerk auf, in welchem Schüler_innen, Studierende, junge Berufstätige und Unternehmen lernen, einander zu verstehen. Ziel ist es, dass in diesem System schlussendlich alle profitieren können. Denn individuelle Beziehungen machen einen Unterschied.

Das Projekt startet mit einer Kick-off-Veranstaltung am 26. und 27. November 2021 und endet im November 2022. In diesem Zeitraum sollen 27 Jugendliche von 27 Mentor_innen begleitet werden. Für einen professionellen und qualitativen Projektablauf sind hauptamtliche Mitarbeiter_innen angestellt, welche die Mentor_innen und Mentees engmaschig betreuen, Trainingsangebote planen, Materialien bereitstellen und Qualitätssicherung garantieren.