Wir möchten Eltern, die ein oder mehrere Kinder verloren haben, zur Seite stehen. Mit Gesprächen, mit einem offenen Ohr und gegenseitigen Ratschlägen möchten wir uns untereinander unterstützen und zugleich Halt und Zuversicht schenken.

Das Leben muss auch nach dem tragischen Verlust weiter gehen und genau für die erste Zeit danach sind wir da, um den Einstieg in ein komplett neues Leben zu erleichtern

Projektdauer
In diesem Projekt legen wir den Fokus auf ein Tabu-Thema: den Verlust eines oder mehrerer Kinder. Es handelt sich um ein Projekt für Betroffene von Betroffenen (Peer-Support/Peer-Unterstützung). Die Peer-Unterstützung sollte in dieser einjährigen Projektphase aufgebaut und gefestigt werden, um anschließend in eine kontinuierliche Finanzierung durch einen Träger überzugehen. Wir planen, das Projekt vom 10.01.2022 bis zum 10.01.2023 durchzuführen.

Ziel und Zielgruppe
Ziel ist es, ein Peer-Unterstützungssystem für Eltern, die ein oder mehrere Kinder verloren haben, aufzubauen, um diese bei ihrer Trauer – unabhängig vom Zeitpunkt des Verlustes – zu begleiten.
Zur Zielgruppe zählen Eltern, die ein Kind oder mehrere Kinder noch vor der Geburt, als Kind oder als Jugendliche*r verloren haben; durch Krankheit, Unfall, Suizid oder durch andere Schicksalsschläge.

Was ist Peer-Unterstützung?
Peer-Unterstützung bedeutet, dass Menschen ihre eigenen Erfahrungen nutzen, um sich gegenseitig zu helfen. Die Peer-Unterstützung, beinhaltet sowohl das Geben als auch das Nehmen von Unterstützung. Es kann sich dabei um den Austausch von Wissen und Erfahrung, emotionale Unterstützung, soziale Interaktion oder praktische Hilfe handeln. Die Erfahrungen jedes/jeder Einzelnen werden als gleich wichtig angesehen, und niemand ist mehr Expert*in als eine andere Person. Wie viel Hilfe jemand gibt und erhält, hängt davon ab, was sich für jemand zu einem bestimmten Zeitpunkt richtig anfühlt.
Die Forschung zeigt, dass die Unterstützung durch Menschen, die Ähnliches erlebt haben, das Wohlbefinden der Menschen verbessern kann, d. h. sie haben größere Unterstützungsnetze, ein besseres Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen und soziale Kompetenzen.

Wie sieht der Plan für das erste Projektjahr aus?
(1) Konkret fungiert bereits ein Projektmitglied (Silvia Gufler) als Peer-Unterstützerin, d.h. sie unterstützt andere trauernde Mütter. Über persönliche Kontakte bzw. aus dem persönlichen Umfeld möchten wir trauernde Mütter rekrutieren und so eine Pilotgruppe für die einjährige Projektphase starten. Das Projekt wird regional gestartet: Tiroler Oberland.
(2) Die Peer-Unterstützerin bietet Online- oder WhatsApp Gruppenunterstützung an. In einem nächsten Schritt, kann es nach Bedarf Präsenz-Termine geben. Gruppentreffen (online oder Präsenz) bedeuten nicht, dass die Teilnehmer*innen automatisch zu Peer-Unterstützer*innen werden.
(3) Zeitgleich mit Projektbeginn wird eine Bedarfserhebung durchgeführt: Was ist nötig, dass ein Peer-Unterstützungssystem längerfristig bzw. nachhaltig funktioniert?
(4) Die Peer-Unterstützung wird durch zwei Projektmitglieder (Barbara Juen & Silvia Exenberger) wissenschaftlich begleitet; zudem werden die Peer-Unterstützer*innen mittels regelmäßiger Supervision unterstützt.

Verbreitung unseres Angebots
Unser Angebot möchten wir durch bestehende Kontakte (Bestattungsunternehmen, bereits bestehende Vereine zur Trauerbegleitung) verbreiten. Zusätzlich möchten wir durch Webpräsenz, Medienauftritte, Werbematerialien (z.B. Folder) auf unser Projekt aufmerksam machen.

Projektmitglieder
Silvia Gufler: „Expertin durch Erfahrung“; aktive Peer-Unterstützerin; Projektinitiatorin
Univ.-Prof. Dr. Barbara Juen: Klinische und Gesundheitspsychologin; Notfallpsychologin; Universität Innsbruck, Institut für Psychologie
Dr. Silvia Exenberger: Klinische und Gesundheitspsychologin; tirol kliniken, Kinder- und Jugendpsychiatrie; Institut für Positive Psychologie und Resilienzforschung (IPPSY)