Der Verein Schutzhütte B1 Rifugio EO hat seinen Sitz in Bozen und wurde im Jahr 2017 gegründet. Wir unterstützen und begleiten Menschen, insbesondere geflüchtete Frauen und Familien, die sich in Notsituationen befinden. Jeder Mensch ist einzigartig und jeder Lebensweg verläuft anders. Deshalb beginnen wir immer mit einem persönlichen Erstgespräch, um die individuelle Situation einschätzen zu können und gemeinsam konkrete nächste Schritte und passende Lösungen zu finden.

Zusammenarbeit für eine nachhaltige Unterstützung:
Wenn wir nicht direkt helfen können, ist es unser Ziel, die richtige Organisation oder ein passendes Projekt zu finden, das in der jeweiligen Situation Unterstützung bietet. Dafür arbeiten wir eng mit zahlreichen anderen Organisationen in Bozen und ganz Südtirol zusammen. Nur durch diese Zusammenarbeit ist eine individuelle, nachhaltige und wirksame Hilfe möglich.
Zudem ist es unser Ziel, uns für die Rechte und Sichtbarkeit der von uns unterstützten Personen einzusetzen sowie die Gesellschaft durch Öffentlichkeitsarbeit aufzuklären und zu sensibilisieren.

Das Team, die Leitung und die Freiwilligen der Schutzhütte B1 Rifugio EO:
Inzwischen besteht das Team der Schutzhütte B1 Rifugio EO aus drei Teilzeitangestellten, einer freiwilligen Sozialdienstleistenden und einer Freiwilligen, die ein evangelisches soziales Jahr in Bozen absolviert. Geleitet wird der Verein von Präsidentin Caroline von Hohenbühel, unterstützt vom Vorstand und mehreren engagierten Freiwilligen.

Unterstützung der begleiteten Personen im Alltag:
Zum Alltag der von uns begleiteten Personen gehören oft auch bürokratische Behördengänge sowie Termine bei Ärztinnen, Ärzten und im Krankenhaus. Wir begleiten dabei unterstützend, erleichtern das Verständnis in Gesprächen und übernehmen gegebenenfalls Übersetzungen.

Eine sichere Unterkunft als Basis für ein selbstbestimmtes Leben:
Viele Menschen kommen auch zu uns, weil sie keine sichere oder längerfristige Unterkunft haben. Vor einigen Jahren haben wir ein Wohnprojekt in Bozen sowie ein Haus für Familien in Blumau mit insgesamt 31 Plätzen eröffnet. Damit konnten wir bereits viele Menschen auf ihrem Weg in ein selbstständiges Leben unterstützen. Im Jahr 2024 hatten 135 Personen regelmäßig Kontakt zur Schutzhütte B1 Rifugio EO und 46 Personen konnten wir in unseren verschiedenen Unterkünften unterbringen.

Die Schutzhütte B1 Rifugio EO ist in den letzten Jahren weiter gewachsen. Nachdem wir Ende 2023 das Haus für Familien in Blumau schließen mussten, konnten wir nun in Zusammenarbeit mit der Sozialgenossenschaft “Zum Heiligen Vinzenz” weitere Wohnungen in Bozen anmieten.

Die Schutzhütte B1 Rifugio EO verfügt aktuell über 10 Wohnungen mit 15 Plätzen, und in den kommenden Monaten werden weitere 9 Wohnungen dazukommen. Diese zeitweiligen Wohnplätze stehen vor allem alleinstehenden Frauen, alleinerziehenden Müttern und ihren Kindern sowie Familien zur Verfügung, um diese besonders vulnerablen Gruppen vor Gewalt und Obdachlosigkeit und damit einhergehenden Gefahren zu schützen. Indem wir Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen, leisten wir auch einen wichtigen Beitrag zur Gemeinschaft und tragen zur sozialen Prävention weiterer gesellschaftlicher Herausforderungen bei.

Unsere Wohnplätze bieten Sicherheit und Stabilität, um sich neu zu orientieren, Erlebtes aufzuarbeiten sowie weitere Schritte in ein selbstständiges und unabhängiges Leben zu gehen. Darüber hinaus unterstützen wir auch aktiv bei der Suche nach eigenen Wohnungen, Ausbildungs- und Arbeitsstellen. Unser Ziel ist es, dass die von uns begleiteten Menschen gleiche Chancen in Bildung, Arbeit, Wohnen und gesellschaftlicher Teilhabe erhalten. Wir begleiten sie dabei auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes und autonomes Leben.

Kulturelle Teilhabe und Begegnungen für Inklusion und Zusammenhalt:
Ein weiterer Bestandteil unserer Arbeit sind kulturelle Veranstaltungen und andere Events, bei denen die von uns begleiteten Personen mithelfen oder teilnehmen können, wie zum Beispiel unsere interkulturellen Abendessen. In Zusammenarbeit mit dem “Teatro Cristallo” können Frauen und Familien an Kulturveranstaltungen teilnehmen, begleitet von Patenfamilien oder Einzelpersonen. Dadurch entstehen neue Begegnungen, die Beziehungen innerhalb der Familie werden gestärkt, und die soziale Teilhabe und Inklusion der Teilnehmenden werden gefördert.

Förderung und Zukunft:
Die beantragte Förderung soll zur Finanzierung von Mieten und Instandhaltung der Wohnungen, zur Weiterbeschäftigung unserer drei Teilzeitangestellten, zur Begleitung der Frauen und Familien sowie zur Deckung weiterer notwendiger laufender Kosten verwendet werden. So können wir unsere Arbeit langfristig fortführen und weiterhin Gewaltfreiheit, Chancengleichheit und Selbstbestimmung fördern.